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Sparkurs im Vatikan: Weniger Lohn für die Eminenzen

Papst Franziskus hat dem Kirchenstaat ein Sparprogramm verordnet. Gespart wird vor allem ganz oben.

https://drive.google.com/uc?export=view&id=17wlH-KmEyjMI8TtT0VaKu68ZLeFGEOSG
https://drive.google.com/uc?export=view&id=129DrwrCcAn8rKNu65dzC8HgP8ucRKDUJ

Das purpurne, bis zu den Füssen reichende Gewand eines Kardinals hat viele Knöpfe. So viele, dass man es nur mit grösster Mühe selbst zuknöpfen kann. Ein Kardinal benötigt dafür helfende Hände. Und so leben Kardinäle meist nicht allein, sondern sie haben Personal in Haushalt und auch Küche. Solches kostet den Vatikan jährlich eine schöne Summe Geld.

Zumindest beim Kardinals-Lohn gibt es nun aber per sofort Abstriche – aus Spargründen. Bisher zahlte der Vatikan seinen Kardinälen einen Monatslohn von durchschnittlich 5000 Euro. Ab April sind es zehn Prozent weniger, im Durchschnitt also noch etwa 4500. Das hat der Papst so beschlossen.

In der Pandemie brechen vielen Staaten die Einnahmen weg. Betroffen davon sind auch Staaten, bei denen man das kaum vermuten würde. Zum Beispiel der Vatikan. Vor allem der Unterhalt seiner leeren Museen kostet.

Auch niedrig-rangigere Geistliche, die im Vatikan arbeiten, müssen den Gürtel enger schnallen: Erzbischöfe, Bischöfe oder Monsignori. Mit diesen Lohnkürzungen reagiert Papst Franziskus auf die dem Kirchenstaat wegbrechenden Einnahmen.

Hohe Unterhaltungskosten
Verantwortlich für dieses klaffende Loch sind vor allem die Vatikanischen Museen. Denn wegen der Pandemie sind diese weltberühmten Sammlungen seit einem Jahr mehrheitlich geschlossen. Anstatt Geld einzubringen, kostet der Unterhalt dieser Museen den Vatikan nun jeden Monat Millionen von Euro.

Wie schlimm es um die vatikanischen Einnahmen im Detail tatsächlich steht, weiss man allerdings nicht so genau. Denn Informationen über seine Finanzen publiziert der Kirchenstaat nur unregelmässig und lückenhaft.

Sorgen braucht sich niemand zu machen
Klar aber ist: der Kirchenstaat lebt zum grössten Teil von seinem umfassenden Vermögen. Zum Beispiel von seinen zahlreichen Liegenschaften oder von seinen Aktien, also von Mieten oder Dividenden. Diese Einnahmen dürften weiter fliessen, trotz der Pandemie. Und darum dürfte das Problem auch nicht ganz so gross sein.

Und sollte der Einnahmeausfall der Museen noch länger anhalten, auch dann muss man sich keine allzu grossen Sorgen machen. Denn der Vatikan verfügt über viel erspartes Bargeld. Davon erfuhr die Öffentlichkeit im letzten Jahr sozusagen en passant.

Die Sparmassnahmen, die auch die Kardinäle treffen, klingen dramatisch. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass das Vermögen des Vatikans riesig ist.

Nämlich als bekannt wurde, dass ein Kardinal Dutzende Millionen Euro aus dem Vermögen des Vatikans, hinter dem Rücken des Papstes, verspekuliert hatte. Mit einem dubiosen Immobiliengeschäft in London.

Seither weiss man: bei den Kardinälen kann man tatsächlich Geld sparen. Bei den Löhnen. Aber wahrscheinlich noch mehr, wenn der Vatikan die Ausgaben, die sie tätigen, besser kontrollieren würde.

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  • Siehe Bericht via LINK.

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