Gardisten tauschen Hellebarde gegen Achterbahn: Päpstliche Schweizergarde im Adrenalinrausch im Europa-Park
Vom Vatikan nach Rust: Eine besondere Verbindung
Die Entscheidung, den Europa-Park zu besuchen, basiert auf einer langjährigen Beziehung zwischen der Schweizergarde und der Inhaberfamilie Mack. Oberst Christoph Graf, Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde, betonte die Bedeutung dieses guten Kontakts für den erneuten Besuch. Insgesamt 88 Gardisten machten sich in drei Gruppen auf den Weg zum Jahresausflug, während einige im Vatikan zurückblieben, um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten.
Interessanterweise haben der Vatikan und der Europa-Park eine Gemeinsamkeit: Beide ziehen Besucher aus aller Welt an. Im Erlebnishotel „Colosseo“ des Parks können Gäste sogar eine Uniform der Schweizergarde aus nächster Nähe bewundern – ein faszinierender Brückenschlag zwischen beiden Welten.
Harte Anforderungen und große Ehre
Die Aufnahme in die Schweizergarde ist kein leichtes Unterfangen. Oberst Graf erläuterte die strengen Kriterien: Schweizer Staatsbürgerschaft, katholischer Glaube, abgeleisteter Militärdienst und eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur sind Pflicht. Dazu kommen eine Mindestgröße von 1,74 Metern und ein einwandfreier Leumund, der vom Ortspfarrer bestätigt werden muss.
Trotz dieser hohen Anforderungen betrachten die Schweizer ihre Aufgabe als große Ehre. „Für uns Schweizer ist es ein riesiges Privileg, die Leibgarde des Papstes zu stellen. Ich kann mir keine schönere Aufgabe vorstellen“, schwärmte der Kommandant. Diese Hingabe beeindruckte auch Jürgen Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Parks, der die Entschlossenheit der jungen Männer bei ihrer Pflichterfüllung bewunderte.
Adrenalin statt Andacht: Gardisten auf der Achterbahn
Im Europa-Park zeigte sich, dass auch Päpstliche Gardisten nicht vor Nervenkitzel zurückschrecken. Oberst Graf ging mit gutem Beispiel voran und testete fast alle großen und schnellen Achterbahnen des Parks. Besonders die „Voltron Nevera powered by Rimac“ hatte es den Besuchern aus dem Vatikan angetan. Mit ihrem steilsten Launch weltweit und den meisten Beschleunigungsabschnitten in Europa bot sie den Gardisten eine völlig neue Art von Herausforderung.
Dieser Kontrast zwischen der sonst so ernsten und würdevollen Aufgabe der Schweizergarde und dem ausgelassenen Vergnügen im Freizeitpark sorgte für faszinierende Bilder. Die sonst so disziplinierten Männer ließen sich von der Atmosphäre mitreißen und genossen sichtlich die Abwechslung von ihrem Alltag im Vatikan.
Tradition trifft Moderne: Ein ungewöhnlicher Kulturaustausch
Der Besuch der Schweizergarde im Europa-Park ist mehr als nur ein Betriebsausflug. Er symbolisiert eine Brücke zwischen Tradition und Moderne, zwischen religiöser Pflichterfüllung und weltlichem Vergnügen. Die Gardisten, die normalerweise für den Schutz des Oberhaupts der katholischen Kirche verantwortlich sind, tauchten für einen Tag in eine völlig andere Welt ein.
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Treffen der Garde mit dem Aargauer Regierungsrat |
Neben dem Besuch des Europaparks besuchten die drei Geschwader jeweils den Kanton Aargau und das Thermalbad Fortyseven in Baden. Während ihres Aufenthalts trafen die Gardisten Regierungsrat Dieth Markus. Der Kanton Aargau war im Jahre 2024, anlässlich der Vereidigung im Vatikan, Gastkanton und schenkte bei dieser Gelegenheit diese tolle Abwechslung in Baden der Schweizergarde.
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