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Es werden Posts vom Februar, 2022 angezeigt.

„Sorge über den Krieg“ Papst Franziskus geht persönlich in die russische Botschaft

Der Ukraine-Krieg veranlasst den Papst zu einem ungewöhnlichen Schritt. Zum ersten Mal überhaupt geht er selbst zu einem Botschafter, um auf ihn einzuwirken. Papst Franziskus hat mit einem ungewöhnlichen Schritt auf den  russischen Einmarsch in die Ukraine  reagiert: Er ist am Freitag persönlich in die russische Botschaft im Vatikan gegangen. Wie das vatikanische Presseamt bestätigte, brachte der Papst bei dem knapp halbstündigen Gespräch mit Botschafter Alexander Awdejew „seine Sorge über den Krieg zum Ausdruck“. Beobachtern zufolge ist es das erste Mal, dass ein Papst während eines Konflikts direkt eine Botschaft aufgesucht hat. Gewöhnlich beruft das Staatssekretariat des Vatikan die Botschafter ein. Der Papst habe etwa 30 Minuten in der Botschaft verbracht, wie Vatikan-Sprecher Matteo Bruni erläuterte. Er wollte sich allerdings nicht zu einem Bericht äußern, wonach der 85-jährige die Vermittlung des Vatikan angeboten habe. Twitter-Videos zufällig anwesender Journalisten zeigten eine

Pius Segmüller und sein Leben

Er war Kommandant der Schweizer Garde, CVP-Nationalrat, Kommandant der Stadtpolizei Luzern und Armeeinstruktor. Der heute 69-jährige Luzerner Pius Segmüller hat über sein Leben eine Broschüre veröffentlicht. «Verwandlung, Eine kleine Abhandlung zu grossen Werten» heisst die 75seitige, autobiografische Broschüre, in der er über seine Karriere, Höhen und Tiefen, Abgängen und Abwahlen schreibt. Persönliches Treffen mit Papst Johannes Paul II Die Erzählung beginnt Segmüller mit den Erlebnissen im Vatikan, wo er 1998 nach der Erschiessung des kurz davor ernannten Kommandanten Alois Estermann dessen Nachfolge antrat und dem Papst Paul II diente, den er sehr schätzte und verehrte. Die kurzfristige Ernennung zum Kommandanten stellte Pius Segmüller vor Probleme. «Wäre meine Frau bereit, zusammen mit unseren zehn – und achtjährigen Kindern nach Rom zu ziehen? Zu meiner grossen Erleichterung reagierte Therese positiv», beschreibt Segmüller die Situation. Für ihn war es wichtig, nach dem Mordansch

Ein königliches Geschenk brachte den Tierschutz nach Luzern

Im Jahr 1690 bietet sich den Bewohnern Luzerns ein ungewohnter Anblick. Zwei Schwanenpärchen, ein Geschenk des französischen Königs Ludwig XIV., tummeln sich auf dem See. Doch die tierischen Hingucker benötigen zum Überleben den Schutz der Stadt Luzern. Motiviert, den Artenschutz zu gewährleisten, erlässt die Stadt daraufhin Tierschutzgesetze. Erhaben und mühelos gleiten sie über das Luzerner Seebecken. Mit wachen Augen beobachten sie die Flanierenden an der Seepromenade. Wird ein Stück Brot oder dergleichen zur Fütterung ausgeworfen, kommen sie mit enormen Flügelschlägen herangeschnellt. Sie sind ein fester Bestandteil des Luzerner Stadtbildes, Touristen lassen sich mit ihnen ablichten und bewundern ihre elegante Figur. Die langen Hälse, das schneeweisse Gefieder und ihre charakteristisch orangen Schnäbel stechen aus dem Wasser hervor. Doch der Höckerschwan, wie wir ihn heute kennen, ist erst seit einigen hundert Jahren im Luzerner Seebecken zuhause. Ausgang der Luzerner Schwanenkolon

Ein Tango mit dem Papst

Erstmals erscheint ein Pontifex live in einer Infotainmentshow am italienischen Fernsehen. Aber soll er das?  Infotainment mit dem Papst ist viel Entertainment und wenig Information: Papst Franziskus im Fersehsender Rai Tre, zugeschaltet aus der Casa Santa Marta, dem Gästehaus im Vatikan. Foto: Videoaufnahme RAI Play Sonntagabend, 20.30 Uhr, beste Sendezeit auf RAI Tre, dem dritten Kanal des italienischen Fernsehens. Gleich kommt der «Santo Padre», der Heilige Vater. Ins Studio? Leibhaftig? Fabio Fazio, der populäre Moderator von «Che tempo che fa», einer Sendung auf halbem Weg zwischen Information und Entertainment, lässt die Zuschauer noch ein bisschen zappeln. Es ist auch sein Moment – ein «fatto epocale» nennt er ihn, epochal also. «Zu sagen, ich sei aufgeregt, wäre eine Untertreibung», sagt Fazio, 57 Jahre alt. Er hat schon Barack Obama interviewt und Lady Gaga, alle italienischen Politiker, Stars und Sternchen. Aber das hier, diese Begegnung mit dem «Intellektuellen des H

Heute vor 100 Jahren: Wahl von Pius XI.

Am 6. Februar 1922, heute vor genau 100 Jahren, wurde der italienische Kardinal Achille Ratti zum Papst gewählt: Pius XI. Er geißelte den Nationalismus und unterschätzte den Faschismus. Seinen Landsleuten war er auch als Bergsteiger bekannt – und wenn es heute Radio Vatikan gibt, haben wir das ihm zu verdanken: 1931 hat Pius XI. unseren Radiosender gegründet. Die Leitung des Senders wurde dem Jesuitenorden übertragen, das Hauptsendezentrum am vatikanischen Hügel eingerichtet. Am 12. Februar 1931 wurde um 16.30 Uhr mit einer von Papst Pius XI. gesprochenen Botschaft die erste Sendung ausgestrahlt. Pius XI. war von 1922 bis 1939 Papst. Auf den Spuren Leos XIII. widmete er sich der Soziallehre und hat diesen Begriff auch nachhaltig geprägt. Pius XI.:Jurist, Historiker, Alpinist Achille Ratti, am 31. Mai 1857 als Sohn eines Spinnerei-Besitzers nahe Mailand geboren, galt als kompetenter Jurist und Historiker. Der italienischen Öffentlichkeit war er zudem als Alpinist bekannt. Ratti stand al

Papst dankt Vatikan-Polizisten für Geduld mit schwierigen Gästen

Papst Franziskus hat den italienischen Polizisten, die auf dem Petersplatz Dienst tun, für ihren verständnisvollen Einsatz im Umgang mit Pilgern und schwierigen Gästen gedankt. Es sei „manchmal mühsam“, aber die grundlegende Motivation müsse darin bestehen, „sich um die Menschen zu kümmern und ihre Würde und Sicherheit zu schützen“, sagte der Papst am Donnerstag in einer Audienz für die italienischen Polizisten. „Vielleicht kommen manche Leute mit Bitten, Problemen oder mit Forderungen, die überzogen sind oder ein wenig lästig. Aber ich danke Ihnen für Ihre Geduld und dafür, dass Sie die Menschen so behandeln, wie sie sind, im Leben. So geht auch Gott mit uns um!“ Der schwierige Dienst der Polizisten in Pandemiezeiten  Zuvor hatte schon der italienische Polizeipräfekt Lamberto Giannini in seinem Grußwort vor dem Papst vermerkt, dass der Dienst der Polizisten und Polizistinnen im Vatikan in den zwei Jahren der Pandemie schwieriger geworden sei. In der Krise habe sich etwa die Lage der O