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Schweizergardist Imholz ist auch 4.-Liga-Kicker

Hellebardier Joël Imholz ist einer von einem Dutzend Schweizergardisten, die am Mittwoch in Rom die Schweiz gegen Italien unterstützen. Der junge Seewener hofft auf Breel!

https://drive.google.com/uc?export=view&id=1CUlkXcVG-3slfZiwmFH6bGjLDg8IpKiv
Hellebardier Joël Imholz bei einem Versuch, mit den Militärstiefeln 50-mal zu jonglieren.

Alain Kunz (Text) und Toto Marti (Fotos)

Die Vorgabe ist für Hellebardier Joël Imholz (22) eine Herausforderung: 50-mal den Ball jonglieren – und das mit den klobigen Militärstiefeln, die unter den Gamaschen der Uniform der Schweizergarde hervorlugen. Aber er knackt die Marke. Selbst in Rom ist es um den kickenden helvetischen Nachwuchs nicht schlecht bestellt.

Denn die Fussballbegeisterung ist unter den Gardisten gross. «Zehn bis fünfzehn von uns sind am Mittwoch am Spiel», sagt Joël, der aus Seewen SZ kommt und beim FC Ibach 2 in der 4. Liga kickt. Auch er ist unter den Glücklichen. «Die Tickets haben wir Angehörigen und Freunden zu verdanken, welche sie in der Schweiz erworben haben, aber aus verschiedenen Gründen nicht anreisen.» Der wichtigste: Covid-19.

Der Lazio-Fan und der AS-Roma-Ball …

Der junge Innerschweizer trat im Januar 2020 in die Schweizergarde ein. Kaum in Rom angekommen, steht Italien im Auge des Corona-Orkans. Auch die Schweizergarde bleibt nicht davon verschont. «Von einem Tag auf den anderen war der Petersplatz leer. Das war fast surreal», so Imholz. Davor ging der Lazio-Rom-Fan an jedes Spiel im Stadio Olimpico. Und da liegt vielleicht der zweite Hund begraben, dass es mit dem Jonglieren nicht gleich auf Anhieb klappt: Blick hat einen AS-Roma-Ball mitgebracht. Hardcore-Lazio-Fans würden den nicht mal anfassen …

An EM-Tickets ist auch für die Schweizergardisten nur schwer ranzukommen. «Länderspiel-Tickets gabs nur einmal», sagt Hauptmann Christian Kühne, Personal-, Kommunikations- und Marketing-Chef der Garde. «Nämlich als Argentinien zu einem Testspiel hier war.» Da gabs sakralen Beistand. Von ganz oben. Papst Franziskus aus Buenos Aires ist ein Riesen-Fussballfan. Und so ist auch nicht erstaunlich, dass in einem Seitenhof des Vatikans eine Leinwand bereitsteht, die für die EM-Spiele heruntergerollt wird.

Imholz hat Immobile einst kennengelernt

Am Mittwoch aber braucht Joël nicht TV zu schauen. Da ist er im Stadion. Und sieht Ciro Immobile, den grossen Star von Lazio Rom, zum zweiten Mal live. «Das erste Mal war, als er und der Präsident von Lazio eine Audienz beim Papst hatten.» Die Augen des Lazio-Fans leuchten.

Nur am Spiel wird er nicht für Ciro fanen. Da ist er Schweizer. Hundert Prozent. Mit Schal und so. Doch haben wir gegen Immobile und Co. überhaupt eine Chance? «Uff! Die Italiener sind auf jeder Position leicht besser besetzt. Aber ich hoffe auf Breel Embolo. Mein Tipp kommt aus dem Herzen: Wir gewinnen 2:1!»

Joëls Wort in Gottes Ohr!

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