Direkt zum Hauptbereich

Vatikanbank IOR schliesst 2020 mit konstantem Gewinn ab

Die Vatikanbank IOR hat im Corona-Jahr 2020 – trotz eines schwierigen Marktumfelds – einen nahezu konstanten Reingewinn von 36,4 Millionen Euro erzielt.Die europäische Anti-Geldwäsche-Kommission stellt der Bank ein gutes Zeugnis aus.

https://drive.google.com/uc?export=view&id=1A_9Nj76MMO80ABh5DT-foWO43YuE9m52

Der erzielte Gewinn von 36,4 Millionen liegt etwas unter dem Vorjahresergebnis. Dieses betrug damals 38 Millionen Euro. Laut der am Freitag veröffentlichten Bilanzmitteilung
sollen 75 Prozent des Geldes gemäß den Vorgaben des Papstes für Aufgagen des Vatikan verteilt werden.

Das IOR verwaltet Einlagen in Höhe von 5,0 Milliarden Euro (2019: 5,1 Milliarden), darunter Gelder von nicht-vatikanischen Kunden in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Das Eigenkapital des Instituts beläuft sich auf 645,9 Millionen Euro. Der vom Aufsichtsrat Ende April einstimmig
genehmigten Bilanz habe auch der für das IOR zuständige Kardinalsrat zugestimmt. Die Zahlen wurde den Angaben zufolge ausserdem vom Unternehmen Mazars unabhängig überprüft.

«Weiter auf richtigem Weg»

Der Aufsichtsratschef der Bank, Jean-Baptiste Douville de Franssu (57), sieht sein Institut weiter auf dem richtigen Weg. Er freue sich über das aktuelle Ergebnis, sagte er der Zeitung «Il Sole 24 Ore». Der Gewinn sei mit einer Anlagepolitik strikt nach den Prinzipien der Katholischen Soziallehre erwirtschaftet worden.

«Das IOR der Vergangenheit existiert nicht mehr», sagte der Banker mit Blick auf den einst zweifelhaften Ruf der Einrichtung. Die in der Branche gängigen internationalen Standards würden inzwischen eingehalten. Die vom Papst anvertraute Mission sei damit erfüllt. Nun gelte es, diese Position zu festigen.

Bericht bescheinigt «respektables Ergebnis»

Bei seinem Dienstantritt 2014 habe es nur wenige Partner gegeben, mit denen Finanzgeschäfte getätigt worden seien, so Douville de Franssu. Inzwischen seien es 45 – mit weiter steigender Tendenz. Das IOR gehöre jetzt trotz seiner überschaubaren Größe zur «Spitzenklasse» – gemeinsam mit anderen Finanzinstituten der Welt.

Als einen wichtigen Beleg dafür sieht der Franzose den am Mittwoch veröffentlichten Bericht der europäischen Anti-Geldwäsche-Kommission Moneyval an. Diese bescheinigte dem Vatikan nach einer Überprüfung ein im internationalen Vergleich respektables Ergebnis.

Mehrere Reformschritte

Das 1942 gegründete «Institut für die religiösen Werke» ist für die Verwaltung von Finanzen, Sachwerten und Immobilien zuständig, die für religiöse oder wohltätige Zwecke bestimmt sind. In der Vergangenheit geriet das IOR durch Geldwäscheverdacht in Kritik. Seit 2010 gab es mehrere Reformschritte, die auch mehr Transparenz schaffen sollten. Im August 2019 erneuerte Papst Franziskus die aus dem Jahr 1990 stammenden Statuten des Instituts. (cic)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

ZENTRALTAGUNG LUGANO, 20. - 22. JUNI 2025

Liebe Mitglieder der Vereinigung der ehemaligen Päpstlichen Schweizergardisten. Dieses Jahr findet unsere Generalversammlung, zum ersten Mal seit der Gründung unserer Vereinigung vor über 100 Jahren, in der italienischen Schweiz statt.  Die erste Herausforderung für das Organisationskomitee bestand darin, den Titel unseres Treffens auf Italienisch zu übersetzen. Mit der Wahl von „Festa Centrale“ wollen wir den festlichen Charakter unseres Anlasses unterstreichen und das Programm, das sich über drei Tage erstrecken wird, soll dies widerspiegeln. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und das OK mit seinen Helferinnen und Helfern setzt alles daran, für euch ein grossartiges Fest auf die Beine zu stellen!  Siehe Informationen via  LINK.

Gardisten tauschen Hellebarde gegen Achterbahn: Päpstliche Schweizergarde im Adrenalinrausch im Europa-Park

Vom Vatikan nach Rust: Eine besondere Verbindung Die Entscheidung, den Europa-Park zu besuchen, basiert auf einer langjährigen Beziehung zwischen der Schweizergarde und der Inhaberfamilie Mack. Oberst Christoph Graf, Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde, betonte die Bedeutung dieses guten Kontakts für den erneuten Besuch. Insgesamt 88 Gardisten machten sich in drei Gruppen auf den Weg zum Jahresausflug, während einige im Vatikan zurückblieben, um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten. Interessanterweise haben der Vatikan und der Europa-Park eine Gemeinsamkeit: Beide ziehen Besucher aus aller Welt an. Im Erlebnishotel „Colosseo“ des Parks können Gäste sogar eine Uniform der Schweizergarde aus nächster Nähe bewundern – ein faszinierender Brückenschlag zwischen beiden Welten. Harte Anforderungen und große Ehre Die Aufnahme in die Schweizergarde ist kein leichtes Unterfangen. Oberst Graf erläuterte die strengen Kriterien: Schweizer Staatsbürgerschaft, katholischer Glaube, abgele...

Von Messe bis Mord: Aus dem Leben eines Schweizer Gardisten

In der Schweizer Garde war Frowin Bachmann 31 Jahre lang für die Sicherheit des Papstes mitverantwortlich. Er reiste mit ihm durch die Welt – und lebte direkt an seiner Seite. Frowin Bachmann diente in der Schweizer Garde. Erst nach vielen Dienstjahren wurde er Bodyguard des Papstes © Osservatore Romano In der Schweizer Garde war Frowin Bachmann 31 Jahre lang für die Sicherheit des Papstes mitverantwortlich. Er reiste mit ihm durch die Welt – und lebte direkt an seiner Seite. Der Schweizer Frowin Bachmann hat flinke, wache Augen, seine Haare sind militärisch kurz geschnitten, der drahtige Körper immer in Bewegung. 31 Jahre lang diente der 59-Jährige im Vatikan, kaum ein Nicht-Priester hatte so viel Einblick in das Leben der Päpste wie er.  Dabei hatte er sich ganz am Anfang eigentlich nur für zwei Jahre verpflichten wollen. "Ich wuchs in einer katholischen Familie im Dorf Freienbach im Kanton Schwyz auf, hatte eine Banklehre gemacht. Nun wollte ich die Welt sehen. Und Fremd...