Stefanie Stahlhofen und Mario Galgano - Vatikanstadt/Fribourg
An der Schweizer Universität Fribourg haben am Dienstagabend der Apostolische Nuntius Martin Krebs und Denis Knobel, der Botschafter der Schweiz beim Heiligen Stuhl, in einer Gesprächsrunde Rede und Antwort gestanden. Die Fragen stellte unser Kollege Mario Galgano. Zunächst wollte er von Nuntius Knobel wissen, was er als Papstbotschafter in der Schweiz eigentlich so macht.
Der aus Deutschland stammende Martin Krebs berichtete, dass er praktisch „zwei Hüte" trage: Priorität habe die kirchliche Arbeit, daneben gebe es aber auch die diplomatische Arbeit mit dem jeweiligen Land - beziehungsweise den verschiedenen Ländern. Zu seinen Aufgaben gehört etwa, Ortsbischöfe darüber zu informieren, „wie es wirklich ist, nicht wie es in der Zeitung steht", so Krebs. Auch bei der Ernennung neuer Bischöfe ist der Nuntius im Einsatz. Auch die Förderung des interreligiösen und ökumenischen Dialogs gehöre ausdrücklich zu seinen Aufgaben, berichtete der Essener.
Hier im Audio: Der Papstbotschafter in der Schweiz, Martin Krebs, und der Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl, Denis Knobel berichten über ihre Aufgaben und ihren Blick auf Vatikan und Schweiz.
Der Schweizer Botschafter beim Vatikan, Denis Knobel
Die Schweizer Garde
Wenn es um die Schweiz und den Vatikan geht, spielt natürlich auch die Schweizer Garde eine wichtige Rolle. Mit ihr haben sowohl Nuntius Krebs als auch Botschafter Knobel guten Kontakt. Der Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl würdigte die Garde besonders - und zwar als „Juwel auf der Krone unserer bilateralen Beziehungen." Die Schweizer Garde sieht er als Beitrag zu einem positiven Image der Schweiz - und als wichtiges Bindeglied zum Vatikan und dem Heiligen Stuhl.
„Juwel auf der Krone unserer bilateralen Beziehungen“
Gemeinsames Projekt: Der Kasernenneubau
Ein Projekt, das Botschafter Knobel und den Papstbotschafter in der Schweiz verbindet, ist der Neubau der Kaserne der Päpstlichen Schweizer Garde im Vatikan. Nuntius Krebs berichtet, das Projekt sei sehr komplex. Der Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl seinerseits erklärte, dass der Bundesratentscheid zur Förderung des Projekts ein sowohl „ungewöhnlicher" als auch „entscheidender Schritt" war.
Künstler im Verbinden von Gegensätzen
Nuntius Krebs würdigte die Schweizer als „Künstler im Verbinden von Gegensätzen" sowohl in der Ökumene als auch darüber hinaus:
„Das trifft sich mit dem, was in der Heilige Stuhl tut: Kulturen zusammenbinden, von denen man eigentlich nicht annimmt, dass sie sehr eng zusammen wachsen können. Aber es ist möglich, und die Einheit im Glauben bindet Kulturen zusammen, die sonst nie zueinander finden würden."
„Die Einheit im Glauben bindet Kulturen zusammen, die sonst nie zueinander finden würden“
Auch der Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl, betonte, dass die Schweiz mit Blick auf die Ökumene eine Sonderrolle spiele. Er räumte ein, das Suchen nach gemeinsamen Lösungen sei oft anstrengend. Aber die Diplomatie des Heiligen Stuhls und des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) habe auch viele Gemeinsamkeiten: „Es geht um Frieden, aber es geht auch um Humanität. Dieser humanitäre Einsatz ist etwas, das wir teilen und da ist auch die Ökumene mit drin als Teilchen."
(vatican news - sst/mg)
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