Direkt zum Hauptbereich

Papst würdigt Kardinal Sodano: „Geschenk“ für die Kirche

Papst Franziskus trauert um den verstorbenen ehemaligen Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano. Der 94-Jährige verstarb am späten Freitagabend in einer Klinik in Rom.

https://drive.google.com/uc?export=view&id=1mqcVP15NHu4TqHZKoIZNAfCTyKX0Lx-V

Er bete für den Verstorbenen und sei seinen Angehörigen nahe, schreibt Papst Franziskus in einem Telegramm an die Schwester des Verstorbenen, Maria Sodano.
https://drive.google.com/uc?export=view&id=1oSafQJTnRpYWnhQIYP4x_gKw8nwMK6yU

Geschenk für die Kirche

Kardinal Angelo Sodano sei ein „Geschenk“ für die Kirche gewesen, das ihn mit Dankbarkeit erfülle, so Franziskus. In seiner Heimatdiözese und später im Dienst des Heiligen Stuhls habe er sein Priestertum „mit Großzügigkeit gelebt“. Seine Aufgaben in der römischen Kurie und an der Seite zweier Päpste habe der Kardinal „sorgfältig“ und „mit beispielhafter Hingabe“ erfüllt, würdigt Franziskus Sodanos Wirken. Dabei sei das Amt als Kardinalstaatssekretär, das Sodano unter Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) ausfüllte, eine „heikle“ Aufgabe gewesen, merkte der heutige Papst an.

Zum Nachhören - zum Tod von Kardinal Angelo Sodano

Beispielhafte Hingabe 

Sodano war in den Tagen des Mauerfalls vatikanischer Außenminister geworden, bevor ihn der polnische Papst 1991 zum Kardinalstaatssekretär ernannte. In dieser Position war Angelo Sodano fast 16 Jahre lang hinter Johannes Paul II. der zweite Mann im Vatikan. Unter anderem begleitete Sodano den Papst zwischen August 1991 und 2004 auf 53 seiner Auslandsreisen.

Benedikt XVI. hatte Sodano nach seiner Wahl zum Papst im April 2005 erneut zum Kardinalstaatssekretär ernannt, bevor er im Herbst 2006 seinen eigenen langjährigen Vertrauten, Kardinal Tarcisio Bertone, zum zweiten Mann im Vatikan machte. Als langjähriger Dekan und damit Vorsitzender des Kardinalskollegiums bis Ende 2019 behielt Sodano aber weiter großen Einfluss an der Kurie. 

Diplomatisches Geschick

Sodano war insgesamt 50 Jahre im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhles tätig. Vor seiner Zeit als Außenminister und Kardinalstaatssekretär habe sich Sodano als Päpstlicher Nuntius in Ecuador, Uruguay und Chile „eifrig für das Wohl dieser Völker eingesetzt und Dialog und Versöhnung gefördert“, so Franziskus in dem Beileids-Telegramm weiter. Sodano hatte etwa als Nuntius in Chile 1979 geholfen, einen jahrzehntelangen Grenzstreit mit dem Nachbarland Argentinien beizulegen.

Auch er selbst habe von den „Geistes- und Herzensgaben“ des Kardinals profitiert, als Sodano Dekan des Kardinalkollegiums war, schlägt Franziskus in dem Telegramm einen persönlichen Ton an. Sodano habe sich in allen seinen Aufgaben als „kirchlich diszipliniert“, „liebenswürdig“ und missionarisch gezeigt, lobt der argentinische Papst.

https://drive.google.com/uc?export=view&id=1uoHXMIE-mCCjwG-8NkXxBpMU1IBgv3Cy

Totenmesse am 31. Mai

Die Totenmesse für den Verstorbenen findet am kommenden Dienstag um 11 Uhr am Cathedra-Altar im Petersdom unter Anwesenheit des Kardinalskollegiums und des Papstes statt. Franziskus wird bei der Feier die Riten der „Ultima Commendatio“ (Aussegnung) und „Valedictio“ (Verabschiedung) vornehmen, wie der Vatikan am Samstag bekanntgab.

Angelo Sodano wurde am 23. November 1927 im norditalienischen Asti als Sohn eines Landbesitzers und langjährigen Abgeordneten der Christdemokraten geboren. Zum Priester wurde er 1950 geweiht. In der Seelsorge war er nur kurze Zeit tätig. Rasch schickte ihn sein Bischof zum Studium nach Rom, wo er bereits 1959 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls eintrat.

Nach dem Tod von Kardinal Angelo Sodano besteht das Kardinalskollegium aus 208 Kardinälen, von denen 117 wahlberechtigt und 91 nicht wahlberechtigt sind.

(vatican news – pr)


  • Siehe auch Bericht BZ via LINK.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

ZENTRALTAGUNG LUGANO, 20. - 22. JUNI 2025

Liebe Mitglieder der Vereinigung der ehemaligen Päpstlichen Schweizergardisten. Dieses Jahr findet unsere Generalversammlung, zum ersten Mal seit der Gründung unserer Vereinigung vor über 100 Jahren, in der italienischen Schweiz statt.  Die erste Herausforderung für das Organisationskomitee bestand darin, den Titel unseres Treffens auf Italienisch zu übersetzen. Mit der Wahl von „Festa Centrale“ wollen wir den festlichen Charakter unseres Anlasses unterstreichen und das Programm, das sich über drei Tage erstrecken wird, soll dies widerspiegeln. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und das OK mit seinen Helferinnen und Helfern setzt alles daran, für euch ein grossartiges Fest auf die Beine zu stellen!  Siehe Informationen via  LINK.

Gardisten tauschen Hellebarde gegen Achterbahn: Päpstliche Schweizergarde im Adrenalinrausch im Europa-Park

Vom Vatikan nach Rust: Eine besondere Verbindung Die Entscheidung, den Europa-Park zu besuchen, basiert auf einer langjährigen Beziehung zwischen der Schweizergarde und der Inhaberfamilie Mack. Oberst Christoph Graf, Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde, betonte die Bedeutung dieses guten Kontakts für den erneuten Besuch. Insgesamt 88 Gardisten machten sich in drei Gruppen auf den Weg zum Jahresausflug, während einige im Vatikan zurückblieben, um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten. Interessanterweise haben der Vatikan und der Europa-Park eine Gemeinsamkeit: Beide ziehen Besucher aus aller Welt an. Im Erlebnishotel „Colosseo“ des Parks können Gäste sogar eine Uniform der Schweizergarde aus nächster Nähe bewundern – ein faszinierender Brückenschlag zwischen beiden Welten. Harte Anforderungen und große Ehre Die Aufnahme in die Schweizergarde ist kein leichtes Unterfangen. Oberst Graf erläuterte die strengen Kriterien: Schweizer Staatsbürgerschaft, katholischer Glaube, abgele...

Von Messe bis Mord: Aus dem Leben eines Schweizer Gardisten

In der Schweizer Garde war Frowin Bachmann 31 Jahre lang für die Sicherheit des Papstes mitverantwortlich. Er reiste mit ihm durch die Welt – und lebte direkt an seiner Seite. Frowin Bachmann diente in der Schweizer Garde. Erst nach vielen Dienstjahren wurde er Bodyguard des Papstes © Osservatore Romano In der Schweizer Garde war Frowin Bachmann 31 Jahre lang für die Sicherheit des Papstes mitverantwortlich. Er reiste mit ihm durch die Welt – und lebte direkt an seiner Seite. Der Schweizer Frowin Bachmann hat flinke, wache Augen, seine Haare sind militärisch kurz geschnitten, der drahtige Körper immer in Bewegung. 31 Jahre lang diente der 59-Jährige im Vatikan, kaum ein Nicht-Priester hatte so viel Einblick in das Leben der Päpste wie er.  Dabei hatte er sich ganz am Anfang eigentlich nur für zwei Jahre verpflichten wollen. "Ich wuchs in einer katholischen Familie im Dorf Freienbach im Kanton Schwyz auf, hatte eine Banklehre gemacht. Nun wollte ich die Welt sehen. Und Fremd...