Was haben ein roter Porsche 944, Pascal Couchepin als spanischer Söldner, eine goldene Schallplatte und ein Fussball gemein? Sie sind im Schweizergarde-Museum zu sehen. Eine unterirdische Zeitreise informiert über die älteste Garde der Welt.





1. Die Festung: Vatikan im Wallis
Die Festung wurde 1939 oberhalb von Naters gebaut und ein Jahr später von den ersten Soldaten bezogen. Neben einer zivilen Telefonzentrale verfügte die ehemalige Artillerie-Festung auch über eine eigene Bäckerei sowie ein Arrest- und Postlokal. Auf rund 4›000 Quadratmetern boten die Kavernen Unterkünfte für rund 200 Männer und 20 junge Telefonistinnen. Bis vor 20 Jahren wusste kaum jemand davon – die Existenz der Festung war streng geheim. Seit 2006 befindet sich darin unter anderem das weltweit einzige Schweizergarde-Museum.
2. Safety First
Eine Belüftungsanlage sorgt in der ehemaligen Festung für ausreichend Sauerstoff. Fällt sie aus, gibt es zahlreiche Notausgänge, die von dem Guide in kurzer Zeit geöffnet werden können. Das Werkzeug trägt er stets bei sich. Weitere zehnmassive Sicherheitstüren aus Glas schützen Besucherinnen und Besucher im Falle eines Brandes. Der Preis für eine Türe liegt bei rund 250›000 Franken.
3. Die Uniform
Gestreifte Puffärmel, gepaart mit Ballonhosen in blau, rot und gelb – so sieht die sogenannte Galauniuniform seit 1914 aus. Die Farben stammen aus dem Haus Medici, der Stil ist an die Renaissance angelehnt. Entworfen wurde die Uniform jedoch nicht von Michelangelo – wie viele meinen –, sondern vom ehemaligen Kommandanten Jules Repond.
4. Zeitreise
Die Dauerausstellung des Garde-Museums befindet sich in den 50 Meter langen ehemaligen Munitionskammern. Sie beheimatet inzwischen zahlreiche Erinnerungstücke und Kuriositäten von früheren Gardisten. In den Betongestellen, in denen einst Geschosse für Kanonen lagerten, können Sahnedöschen im Garde-Look, ein vor dem Wegwerfen geretteter Helm oder ein Fussball mit der Aufschrift «FC Guardia» oder eine goldene Schallplatte des Gardespiels bestaunt werden.
5. Porsche 944
In dem ehemaligen Munitionsraum ist auch ein roter Porsche 944 zu sehen. Er ist seit mehr als 20 Jahren im Besitz der Garde-Familie. 1999 hat ihn einst ein Gardist nach Rom gebracht. Nach dem Ablauf seiner Dienstzeit verkaufte er ihn an einen Kollegen weiter. Wie ein Wanderpokal wechselte er von einem Gardisten zum nächsten – bis zum Jahr 2005. Zur Eröffnung es Museums ging es für den Oldtimer dann zurück nach Hause.
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