Papst Franziskus während einer Messe im Jahr seiner Wahl. Zehn Jahre ist das her. (Rom, 5. 5. 2013) Bild: Stefan Kaiser
Erwartungsvoll schaute die Welt am 13. März 2013 nach Rom: Wer wird Nachfolger des emeritierten Papstes Benedikt XVI.? Staunen und Freude herrschte ob der Wahl Jorge Mario Bergoglios, der als Franziskus an diesem Tage 266. Bischof von Rom wurde. Viele Hoffnungen haben die Menschen in den Argentinier gesteckt. Sein Ruf als volksnaher, bescheidener, weltoffener Kirchenmann war ihm vorausgeeilt. Entsprechend gross waren die Erwartungen, auf dass er in der Kirche vieles bewege und nicht zuletzt auch Korrekturen am Kurs seines Vorgängers anbringe.
Zehn Jahre ist Franziskus mittlerweile im Amt. Es ist Zeit, auf sein Pontifikat zu schauen – aus verschiedenen Blickwinkeln. Der in Luzern wohnhafte Religionspädagoge und Autor Stephan Leimgruber (*1948) hat nun eine Würdigung von Franziskus’ Pontifikat herausgegeben, welche diese zehn Amtsjahre aus interdisziplinärer Sicht Revue passieren lässt. Interdisziplinär im Sinne unterschiedlicher theologischer Standpunkte, die gemeinsam mit allgemeinen Eindrücken zu Franziskus’ Amtsführung vereint werden.
In ganzer Breite gewürdigt
Leimgruber hat Kolleginnen und Kollegen für die Mitarbeit angefragt. Sie alle vertreten eine andere theologische Disziplin. So wird Bergoglios Pontifikat aus liturgiewissenschaftlicher, befreiungstheologischer, ethischer, dogmatischer und religionspädagogischer Sicht betrachtet. «Damit soll das Werk des Papstes in seiner Breite gewürdigt werden», sagt Herausgeber Stephan Leimgruber dazu. Er selbst steuert neben dem Anfangs- und Schlusswort zwei thematische Kapitel bei.
Der Fokus liegt auf unterschiedlichen Kernthemen in Franziskus’ Pontifikat. Darunter seine befreiungstheologische Herkunft, seine Haltung zur Liturgie des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Bestrebungen im interreligiösen Dialog oder sein Umgang mit Tradition, der kirchlichen Lehre und der Sexualmoral. Ein weiteres Kapitel nimmt sich der Reformen innerhalb der Schweizergarde an, welche unter Franziskus zu einer «Familie» wird. Aber auch Erwartungen an sein Pontifikat, die nicht oder weniger als erhofft erfüllt worden sind, kommen zur Sprache.
Motiviert zu dieser Publikation war Stephan Leimgruber von der Serie «Zehn Jahre Papst Franziskus», welche im Wochenmagazin «Sonntag» im Frühjahr entstanden ist. «Diese Serie wollte ich einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen», sagt Leimgruber, der selbst beim «Sonntag» mitwirkt.
Zum Buch
Zehn Jahre Papst Franziskus – eine Würdigung, von Stephan Leimgruber, 52 Seiten, Fromm Verlag, ca. Fr. 20.–. Das Büchlein ist zudem bei der «Inländischen Mission» in Zofingen oder beim Wochenmagazin «Sonntag» in Baden zu beziehen.
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