Content zu kreieren und davon leben zu können, ist der Traum vieler junger Menschen. Peter Bolliger hat sich diesen Traum erfüllt: Er dreht Marketing-Videos für Unternehmen, die durch ihren besonderen Stil aus der Masse herausstechen. Doch Bolligers Weg zur Selbstständigkeit war nicht frei von Rückschlägen.
Eigentlich wollte er immer Fussballprofi werden. «Doch irgendwann musste ich mir eingestehen, dass es für eine Karriere auf dem Rasen nicht reichen würde», erzählt Peter Bolliger mit einem Schmunzeln. Mit dem Ende seiner Fussballambitionen geht für ihn zwar ein Jugendtraum zu Ende, doch seinem Karriereweg tut dies keinen Abbruch: 2015 schliesst Peter seine Lehre als Polymechaniker ab. Mit dem Lehrabschluss im Sack macht sich Peter anschliessend dazu auf, seine wahre Berufung zu finden. Durch den Zivildienst erhält er Einsicht in diverse Branchen und arbeitet unter anderem in einer Schule als Klassenassistent und ist in einem Spital sowie einem Altersheim tätig. 2018 dann erfüllt er sich den Traum von der Selbstständigkeit – und scheitert. Weder seine Schnelllern-Kurse noch sein Buchprojekt bringen den erwünschten Erfolg. «Zu Beginn verstand meine Familie meine Ambitionen nicht, was kaum verwundert, denn eigentlich verstand ich es selbst nicht», erzählt Peter lachend. Doch das anfängliche Scheitern verschafft ihm Zeit, um neue Dinge auszuprobieren.
Die Leidenschaft entdeckt
Peter verbringt Stunden damit, selbstgedrehte Videos minutiös zusammenzuschneiden. «Und ich liebte es von der ersten Sekunde an.» Während seiner Backpacker-Zeit auf Bali trifft er einen Gründer, der eine Immobilen-Video-App entwickelt hat. Bei ihm lernt Peter das Business-Einmaleins und baut sein Know-how in den Bereichen Marketing, Verkauf und Produktion aus. 2020 beginnt er dann damit, Videos für Kundenunternehmen zu drehen. Das klappt so gut, dass er heute keine 0815-Videoproduktionen mehr dreht, sondern seinen ganz eigenen Stil und seine Person viel prägnanter in die Videos einbauen kann. Mit seinen Produktionen erreicht Peter viele junge Menschen – und erschliesst seinen Kunden eine attraktive Zielgruppe. «Wichtig ist aber, dass die Botschaft wirklich passt und wir ein Projekt realisieren können, das wirklich motiviert.» Daher lehne er rund 50 Prozent der Angebote ab.
Zu seinen Lieblingsprojekten gehören Videoproduktionen, die er für die Kapo Aargau und die Swiss realisiert hat. «Der Dreh für Swiss war besonders cool, denn ich durfte während des Starts im Cockpit sitzen», erinnert sich Peter. Als essenzielle Zutat für ein erfolgreiches Video nennt er Authentizität. «Das ist mir enorm wichtig, denn nur so kommt die Message bei den Zuschauenden an und schafft eine Story, die wirklich begeistert.» Daher verzichte er im Vorfeld des Drehs bewusst auf Scripts und verlässt sich primär auf seine Erfahrung sowie seine Vision. Vielleicht kommt ihm diese auch bei seinem nächsten Traumprojekt zugute: «Ich würde gerne im nächsten Jahr ein Video mit Roger Federer drehen.»
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