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Feierliche Vereidigung

Vatikanstadt. Die Schweizergarde hat 34 neue Mitglieder. Am Montagabend, 6. Mai, wurden die jungen Männer im Damasus-Hof des Vatikans feierlich vereidigt. Damit ist die päpstliche Leibwache auf ihrem Soll von 135 Männern. Vor dem Substituten des Staatssekretariats als Vertreter des Papstes, Erzbischof Edgar Peña Parra, erklärten sie sich bereit, falls nötig ihr »Leben hinzugeben« für den Schutz des Papstes.


Anwesend waren hochrangige Vertreter aus Schweizer Kirche und Politik, unter ihnen Bundes-präsidentin Viola Amherd. Die Schweizer Bischofskonferenz vertrat ihr Vorsitzender, Bischof Felix Gmür. Aus Österreich nahmen Bischof Benno Elbs aus Feldkirch, der aktuell auch Apostolischer Administrator der Erzdiözese Vaduz ist, und Militärbischof Werner Freistetter an der Feier im Vatikan teil.

Von den 34 neuen Gardisten stammen 16 aus der Deutschschweiz, genauso viele aus dem französischen Teil und zwei aus dem italienischen. Ihren Schwur leisteten sie in ihrer jeweiligen Muttersprache. Nach der Vereidigung folgt ein mindestens 26 Monate langer Dienst in der Truppe. Für diesen Zeitraum sind die Gardisten Bürger des Vatikans.

Kommandant Christoph Graf und Gardekaplan P. Kolumban Reichlin hielten eine Ansprache und erläuterten die Bedeutung der päpstlichen Leibwache in der heutigen Zeit. So hob Kommandant Graf hervor: »Ich freue mich besonders, jedes Jahr aufs Neue an diesem wichtigen und unvergesslichen Moment für jeden Schweizergardisten teilnehmen zu dürfen, der im Beisein von Eltern, Brüdern und Schwestern stattfindet. Die Eltern, Brüder und Schwestern sind die wichtigsten Ansprechpartner. Sie bieten den jungen Gardisten die nötige Unterstützung. Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Ihre Unterstützung, auch durch Gebete, ist sehr wichtig, denn nicht wenige von ihnen sind zum ersten Mal für längere Zeit im Ausland, und das mit einer so großen Last an Verantwortung.«

Am Morgen des 6. Mai hatten die Gardisten und ihre Familienangehörigen und Gäste mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine heilige Messe im Petersdom gefeiert. In der Predigt forderte der Kardinal die Gardisten auf, Zeugnis für Jesus zu geben. Die Zeit im Vatikan sei ein Weg, »um die Taufe zu leben und denen, die in das Herz der Weltkirche kommen, um das Grab Petri zu besuchen und seinem Nachfolger zu begegnen, ein freudiges christliches Zeugnis zu geben«. Die Gardisten sollten sich durch Sanftmut, einen einladenden Geist und eine barmherzige Haltung gegenüber allen auszeichnen. 

Insgesamt 135 Männer dienen in der Schweizergarde. Um die von Papst Franziskus 2018 aufgestockte Truppe angemessen unterzubringen, wird derzeit ein Kasernen-Neubau geplant.



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