Das deutsche katholische Hilfswerk Missio ehrt die Schweizer Baldegger-Schwester Lorena Jenal in Papua-Neuguinea mit dem Pauline-Jaricot-Preis. Es würdigt damit ihren Kampf gegen Gewalt und Mord im Zeichen des Hexenwahns in Papua-Neuguinea.
Diese Mission gegen die Hexenverfolgung könne für die Ordensfrau lebensgefährlich sein, betonte in Missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg bei der Preisübergabe am Sonntag in Köln. Mit «scharfkantigen Macheten» sei die gebürtige Schweizerin bedroht worden, wenn sie Frauen aus den Fängen der Folterer befreit habe. Bei der Preisverleihung forderte von Fürstenberg mehr Einsatz gegen Genitalverstümmelung und Hexenwahn in aller Welt.
Während der Veranstaltung bedankte sich die 74jährige Schwester Lorena für die Auszeichnung. «Ganz speziell möchte ich mich bei Missio und all den Spenderinnen und Spendern bedanken, mit deren Hilfe ich das Frauenschutzzentrum ‘House of Hope’ in Papua-Neuguinea aufbauen konnte. Durch diese Unterstützung konnte ich bis heute 270 Frauen retten», wird sie von Mission in einer Mitteilung zitiert.
Gründerin des «Hexentelefons»
Die gebürtige Schweizerin Lorena Jenal erhält die Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Jenal lebt seit mehr als vier Jahrzehnten auf Papua-Neuguinea und gehört zur Ordensgemeinschaft der Baldegger Schwestern. Mit dem Ehrenpreis würdige Missio die Franziskanerin Jenal für ihre Arbeit im Hochland von Papua-Neuguinea, hiess es.
Dazu zählten ihr Engagement als Leiterin des Familienapostolats in der Diözese Mendi, ihr Einsatz für Frauen in einer von häuslicher Gewalt geprägten Gesellschaft, ihre Vermittlung in blutigen Auseinandersetzungen zwischen Clans im Hochland, wo sie Verwundete beider Seiten an den Strassen auflas und zum Arzt brachte und ihr Engagement gegen den in Papua-Neuguinea seit Jahren erstarkenden Hexenwahn. Schwester Lorena betreute unter anderem eine Überlebende eines Hexenprozesses, die nach jahrelanger Traumaarbeit wieder in ein normales Leben zurückfand.
Über ihr «Hexentelefon» werde sie zur Hilfe gerufen, wenn wieder einmal Frauen der Hexerei beschuldigt werden, berichtete missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg. Im Frauenschutzzentrum «House of Hope» (Haus der Hoffnung) könnten die Frauen dann von ihren Traumata geheilt werden und wieder in ein einigermaßen normales Leben zurückfinden.
Der Pauline-Jaricot-Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Schwester Lorena teilt ihn mit der Mitpreisträgerin Rakieta Poyga aus Burkina Faso. Sie wird für ihren Einsatz gegen Genitalverstümmelung und für mehr Schutz und Rechte von Frauen und Mädchen geehrt. (kath.ch)
- Siehe auch Youtube Beitrag via LINK.
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