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Giro d’Italia im Vatikan: Papst grüßt Radsportler

Was diesen Sonntagnachmittag in Rom stattfand, war eine absolute Premiere: zum ersten Mal führte eine Etappe des weltbekannten Radrennens „Giro d’Italia“ durch die Vatikanstadt. Die noch von Papst Franziskus gewollte Initiative war als symbolische Etappe auf dem „Marianischen Weg“ durch den Vatikan gedacht.



Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt


Zum ersten Mal in der 108-jährigen Geschichte des Radrennens wurde ein Teil der Schlussetappe in die Vatikanischen Gärten verlegt – wo Papst Leo einen kurzen Gruß auf Italienisch und Englisch an die Radsportler richtete und ihnen seinen Segen erteilte.

Die Sonderrunde der 159 Radsportler aus 23 Mannschaften und 29 Nationen durch die päpstlichen Gärten fand auch zu Ehren von Papst Franziskus statt, der am 21. April verstorben ist.


Um die Kolonnaden des Petersdoms bogen die Radsportler am Petrus-Tor in den Vatikan. Auf dem Platz der römischen Protomärtyrer wurden Sie von Papst Leo empfangen, der folgendes Grußwort an sie richtete: 

„Guten Tag! Willkommen im Vatikan!

Es ist mir eine Freude, euch auf dieser letzten Etappe des Giro d'Italia begrüßen zu dürfen. Ich hoffe, dass es für euch alle ein wunderschöner Tag wird. Vergesst nicht, dass ihr Vorbilder für junge Menschen auf der ganzen Welt seid. Der Giro d'Italia ist sehr beliebt, und das nicht nur in Italien. Der Radsport ist sehr wichtig, wie der Sport im Allgemeinen. Ich danke euch für alles, was ihr tut, ihr seid wirklich Vorbilder. Und ich hoffe, dass ihr, so wie ihr gelernt habt, auf euren Körper zu achten, auch euren Geist pflegt und immer auf den ganzen Menschen achtet: Körper, Geist, Herz und Seele. Gott segne euch. Euch allen alles Gute!“


Beim Gästehaus Santa Marta, in dem Papst Franziskus gewohnt hat, ging es dann in Richtung Quadratischer Garten – vorbei an den Vatikanischen Museen und an einem Stück der Berliner Mauer.

Das Fragment wurde Johannes Paul II. in Anerkennung seiner Verdienste um den Fall der Berliner Mauer geschenkt. Daneben befindet sich eine Marmortafel mit den prophetischen Worten des Papstes aus seiner Antrittsrede 1978: „Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus! Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme, die weiten Bereiche der Kultur, der Zivilisation und des Fortschritts seiner rettenden Macht! Habt keine Angst!”


Danach ging es weiter zur Lourdes-Grotte und zum Hubschrauberlandeplatz am höchsten Punkt. In relativ engen Serpentinen führte der Weg wieder hinunter, vorbei am Vatikan-Bahnhof und am Kloster Mater Ecclesiae, in dem Benedikt XVI. seine letzten Jahre verbrachte. Danach ging es wieder in Richtung von Papst Franziskus' früherem Wohnsitz Santa Marta und dann durch das Perugino- Tor aus dem Vatikan hinaus.

Die Strecke war etwa 3,5 Kilometer lang und wurde ohne Zeitmessung gefahren: Eine Ehrenrunde im Heiligen Jahr – zu Ehren des Papstes und als Zeichen der Verbindung von Sport, Spiritualität und Weltkirche.

Der eigentliche Start der letzten Etappe des Giro d’Italia erfolgte erst nach dem Verlassen des Vatikanstaats, und führte dann durch Rom.


Ein Treffen mit einem langjährigen Freund

Vor dem Treffen mit den Radsportlern stand für Papst Leo am heutigen Sonntag noch ein Freundschaftsbesuch auf dem Programm - im internationalen Kolleg Santa Monica, wo er mit einem langjährigen Freund zu Mittag aß: Generalprior Alejandro Moral, der seinen 70. Geburtstag feiern kann. 

(vaticannews - skr)


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